Das Schreckensszenario wird offenbar zur Wirklichkeit
Was im Infobrief unserer Bürgermeisterin nur als Randnotiz erscheint, wird für unser Dorf massive Auswirkungen haben: Die Fläche am Fliegenberg droht, zu einer Industriebrache zu verkommen.
Entgegen jeglicher Vernunft sollen, nach dem jetzigen Stand 9 (in Worten: neun), bis zu 200 Meter hohe Windräder gebaut werden. Wir empfehlen jedem, sich einmal die beiden neu dazu gebauten Anlagen auf der Kastorfer Fläche anzuschauen. Nur für diese beiden Windräder mussten neue Zuwegungen gebaut werden, weil die Vorhandenen zu den bestehenden Anlagen zu klein sind, um die riesigen Bauteile zu transportieren. Wer sich ein Bild machen möchte, fährt die B208 von Kastorf Richtung Siebenbäumen. Kurz hinter dem Gewerbegebiet geht es rechts auf die Zuwegung. Dort offenbart sich das ganze Ausmaß der Umweltzerstörung.
Wir können uns im Moment kaum eine Vorstellung davon machen, wie der Transport der riesigen, über 100 Meter langen Anlagenteile durch unser Dorf aussähe. Ganz sicher werden irgendwo in direkter Dorfnähe Felder durch Baustraßen versiegelt und Knicks gerodet. Für jede einzelne Anlage müssen Fundamente aus rund 5000 Kubikmetern Stahlbeton geschüttet werden, die auf ewig im Boden verbleiben. Hierzu nur am Rande vermerkt: Die untere Naturschutzbehörde hat uns die Aufstellung eines 30 Meter hohen Mobilfunkmastes verweigert.
Interessant dabei ist: Die Planungen für die umweltzerstörerischen Anlagen werden durch Leute vorangetrieben, die sich bisher damit gebrüstet haben, durch ihr Engagement im Verein „Duvenseer Moor e.V.“ für den Erhalt der einzigartigen Flora und Fauna des Moores zu sorgen. Diese Leute sollten ihr Tun überdenken und sofort aus dem Vorstand des Vereins austreten. Denn sie machen mit ihrem Vorgehen die langjährige Arbeit des Vereins zunichte, indem sie dafür sorgen, dass in unmittelbarer Moornähe Windräder aufgestellt werden, die die durch mühsames Engagement wieder angesiedelte Vogelwelt aufs Äußerste gefährdet. Das gilt besonders für die Akteure aus Duvensee und Klinkrade, denen „das Hemd eben doch näher als die Büx ist“. Sie sollten sich fragen, ob sie Gerd Vogler und Dr. Alfred Petersen, die sich durch unzählige, ehrenamtlich für den Verein geleistete Stunden verdient gemacht haben, noch ins Gesicht sehen können.
Seit ewigen Zeiten kommen die Störche nach Klinkrade und der Rotmilan zieht seine Kreise über den Feldern. Sogar Seeadler sind wieder gesichtet worden, von den vielen Gänsen und Kranichen ganz zu schweigen Die Gefahr ist sehr groß, dass wir uns von diesem Anblick verbschieden müssen, weil sich einige wenige auf Kosten unserer Natur bereichern, um noch mehr „Wegwerfstrom“ zu produzieren und das Areal östlich des Düchelsdorfer Weges in eine Industriewüste verwandeln, in der praktisch kein Leben mehr möglich ist.
An diese Vorfälle werden wir uns wohl demnächst auch gewöhnen müssen.
Es gibt noch eine, zugegeben erfahrungsgemäß kleine, Chance, dieses Schreckensszenario zu verhindern, indem wir das zurzeit laufende Beteiligungsverfahren nutzen, um die Landesplanung mit Stellungnahmen „zu bombardieren“. Jede einzelne Zusendung muss dort gelesen werden und sorgt vielleicht zumindest für ein Nachdenken. Lasst uns bitte zahlreich davon Gebrauch machen, für den Erhalt der Natur in unserer direkten Umgebung!
Wer sich die Katastrophe in Gänze ansehen möchte, kann es hier tun. Direkt links neben der Karte befindet sich der Button zur Abgabe der Stellungnahme. Als Flächenbezeichnung muss PR3_LAU_066 angegeben werden. Das dazugehörige Datenblatt ist hier zu finden: